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Der Austausch von Sozialversicherungsdaten in Europa wird ab dem 03.07.2017schneller und einfacher: 15.000 Sozialversicherungsträger in den Mitgliedstaaten, Island, Lichtenstein, Norwegen und der Schweiz können künftig über das IT-System „Elektronischer Austausch von Sozialversicherungsdaten (EESSI)“ Informationen austauschen.

Zum Austausch von Sozialversicherungsdaten gibt es derzeit noch kein EU-weites elektronisches System. Größtenteils findet der Informationsaustausch auf Papier statt. Jetzt kann die gesamte Kommunikation zu grenzüberschreitenden Sozialversicherungsfällen zwischen den nationalen Trägern über strukturierte elektronische Dokumente erfolgen.

EESSI beschleunigt für die Bürger die Bearbeitung von Anträgen und führt damit zu einer schnelleren Berechnung und Auszahlung der Leistungen. Vom standardisierten Informationsfluss, einer besseren mehrsprachigen Kommunikation dank gemeinsamer strukturierter Dokumente und von einer optimierten Prüfung und Erhebung von Daten profitieren die öffentlichen Verwaltungen.

Die Bekämpfung von Betrug wird das neue System leichter machen, da nationale Sozialversicherungsträger standardisierte elektronische Dokumente in der Sprache ihres Landes nutzen können und sichergestellt wird, dass die ausgetauschten Daten korrekt und vollständig sind. Über das (zentral von der Europäischen Kommission verwaltete) EESSI werden die Dokumente direkt an den richtigen Adressaten in einem anderen EU-Land weitergeleitet. Im Verzeichnis der nationalen Sozialversicherungsträger kann ermittelt werden, welches der richtige Empfänger ist.

Zwei Jahre haben die teilnehmenden Länder Zeit, ihre nationalen Systeme mit der zentralen IT-Plattform des EESSI zu verbinden. Der Austausch von Sozialversicherungsdaten soll bis Juli 2019 schnell, einfach und sicher europaweit erfolgen können. In den nächsten Jahren wird die EU-Kommission die Mitgliedstaaten bei der Bereitstellung und Wartung des Systems unterstützen.


Quelle: EU-Aktuell v. 03.07.2017 und Juris das Rechtsportal

 

RH